Keine Wärmewende ohne Geothermie! Das Praxisforum Geothermie.Bayern 2022

Vom 5. bis 7. Oktober 2022 fand das diesjährige Praxisforum Geothermie.Bayern in Pullach statt. Chancen, Risiken und Herausforderungen für die geothermische Branche wurden in unterschiedlichen Veranstaltungsformaten ausgetauscht und diskutiert.

In den vergangenen Monaten hat ein Umdenken in der Gesellschaft stattgefunden. Die vielfältigen digitalen und technologischen Errungenschaften unserer Zeit sowie das Thema der „Erneuerbaren Energien“ haben eine große Aufmerksamkeit und Wertigkeit erfahren.

Der Kongress hat darauf mit inhaltlichen Highlights reflektiert:

Künstliche Intelligenz
Der Einsatz künstlicher Intelligenz suggeriert enormes Potential und Mehrwert für die Weiterentwicklung der Tiefengeothermie. KI-gestützte Verfahren und maschinelle Lösungsansätze stellen in einer Vielzahl repräsentativer Studien zentrale Optimierungsinstrumente zur Kostenreduktion und Effizienzsteigerung dar. So zeigten vorläufige Forschungsergebnisse des Leibnitz-Instituts eindrücklich auf, dass sich mit maschinellem Lernen und künstlicher Intelligenz sehr viel aussagekräftigere seismische Darstellungen von Strömungs- und Temperaturverläufen im Boden gewinnen lassen.

Die Doppelrolle Digitaler Welten
Neben Potential und Vereinfachung bedeuten die digitalen Fortschritte auch Risiko und Komplexität. Besonders im Hinblick auf notwendige Kostenaufwendungen, Datenschutz und Cyberkriminalität muss ein Bewusstsein für die Angreifbarkeit gesellschaftlicher Infrastruktur auf Managementebenen der Energieversorger etabliert werden. Beispielsweise können Awareness-Training, Cyber-Versicherungen oder konkrete Notfallpläne eine präventive Vorsorge gewährleisten.

Den Bodenschatz Geothermie in die Fläche bringen
Die kommunale Ebene ist ein wichtiges Element zur Etablierung geothermischer Fernwärme und braucht dazu die Unterstützung des Freistaats. Verhältnismäßige und effektive Maßnahmen zur Förderung und Absicherung sind notwendig. Der Leitgedanke der dezentral orientierten Erzeugungskapazitäten muss Eingang in die wirtschafts- und energiepolitische Agenda finden. „Sieht man den Bodenschatz Geothermie als Allgemeingut in kommunaler Verantwortung oder als ,Energy as a Service‘ der großen Monopolunternehmen?“ fragte Wolfgang Geisinger und forderte damit ein dringendes Umdenken.

Zukunftsweisende Technologie gewinnt nicht nur an Relevanz, sondern braucht Förderung, Ideen und Innovation. Wir freuen uns auf weitere so wertvolle Formate zum Austausch.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert