Staatsministerin a.D. Kerstin Schreyer, MdL, energiepolitische Sprecherin der CSU-Landtagsfraktion, hat mit Andreas Lederle, Geschäftsführer der Erdwärme Grünwald GmbH, zum Pressegespräch in den Infopavillon der Erdwärme Grünwald GmbH in Laufzorn gebeten. Anlass des Pressegesprächs ist der Stopp des BEW-Förderprogramms und der Stopp des Programms zur Förderung für Energieeffizienz in der Wirtschaft (EEW), welche beide erhebliche Auswirkungen auf die bayerische Geothermie haben.
Kerstin Schreyer: „Die aktuellen Entwicklungen rund um das Finanzchaos der Ampel sind eine Katastrophe für zahlreiche Geothermieprojekte in ganz Bayern!“ Durch den Stopp der BEW-Förderung prüft das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle keine Anträge mehr und stellt keine Förderbescheide mehr aus. Sowohl für in der Planung befindliche Projekte wie das „Geo Energie München“-Projekt der vier Gemeinden Vaterstetten, Grasbrunn, Haar und Zorneding oder die angedachte gemeinsame Wärmeversorgung der drei Gemeinden Gilching, Weßling und Gauting, als auch für Netzausbaupläne bestehender Projekte, beispielsweise in Waldkraiburg oder in Unterhaching, drohen massive Verzögerungen bis hin zum Aus. „Auch die Stadtwerke München haben nach meinem Kenntnisstand erstmal alle Geothermie-Projekte auf Eis gelegt.“ So Schreyer.
Schreyer weiter: „Im Moment herrscht nur Verunsicherung und Ratlosigkeit bei den Geothermieunternehmen. Die Bundesregierung zerstört massiv Vertrauen und behindert durch ihr Vorgehen die Energie- bzw. Wärmewende. Es braucht dringend eine schnelle Lösung, diese Hängepartie ist untragbar und ein Risiko für den Wirtschaftsstandort Bayern.“
Der Geschäftsführer der Erdwärme Grünwald GmbH, Andreas Lederle, bestätigte die Ausführungen der energiepolitischen Sprecherin der CSU-Landtagsfraktion und äußerte vor allem den Wunsch nach einer Beschleunigung der Prüfverfahren, da Prüfungen für Geothermieprojekte aktuell rund 5-6 Jahre dauern. Lederle: „Die Geothermie ist der schlummernde Wärmeriese unter unseren Füßen. AGORA sagt, mit dem geothermischen Potential aller Etagen unter uns, sowie dem industriellen Abwärmepotential, steht uns in Deutschland das 1,5 fache des Wärmebedarfs zur Verfügung. Packen wir’s an - machen wir Bayern zum Geothermieweltmeister!“
Auch der Wahlkreisabgeordnete des Wahlkreises München-Land, Florian Hahn, MdB, äußerte sein Unverständnis über das Agieren der Bundesregierung: „Wie in vielen anderen Bereichen auch: Die Ampel kündigt an, liefert aber nicht. Genauso bei der Geothermie. Wir haben konkrete Vorschläge unterbreitet, wie eine bessere Ausstattung der Genehmigungsbehörden, eine bundesweit einheitliche Datenbank oder die Absicherung der Fündigkeit bei der Tiefengeothermie, die die Ampel abgelehnt hat. Wer die Energiewende wirklich will, kommt an der Geothermie nicht vorbei. Der Landkreis München macht es erfolgreich vor, wie es geht.“